Jump for Dopamin

Jump for Dopamin ist eine mechanische Sprungvorrichtung, die physisches Springen mit einem Social-Media-Video verknüpft, in dem fiktive Likes in Echtzeit ansteigen. Das Projekt setzt sich performativ mit der Dopamin-Ökonomie sozialer Medien auseinander. Anstelle passiven Scrollens fordert es körperlichen Einsatz – Springen, um digitale „Anerkennung“ zu erzeugen – und macht sichtbar, wie algorithmische Belohnungssysteme unser Verhalten konditionieren. Es hinterfragt das Spannungsverhältnis zwischen realer Anstrengung und passivem Konsum.

Videodokumentation

Ein begleitendes YouTube-Video dokumentiert den künstlerischen Prozess. Inspiriert von Formaten wie Look Mum No Computer oder Wintergatan versuchte ich anfangs, naiv und enthusiastisch, selbst die Rolle eines YouTubers zu übernehmen. Doch mit dem Fortschreiten des Projekts traten Fragen nach Sinn, Wirkung und Verantwortung in den Vordergrund:

Kann ich als Künstlerin auch Erfinderin sein? Trage ich zur Lösung oder zur Reproduktion von Problemen bei? Wie lässt sich künstlerisches Arbeiten mit finanzieller Existenzsicherung vereinbaren, ohne die eigene Integrität aufzugeben?

Die Antwort war kein fertiges Produkt, sondern ein Lernprozess. Ich baute ein Sprungbrett, das Strom erzeugt – mit begrenzten Mitteln, inspiriert von Open-Source-Ideen. Der Fokus verlagerte sich von technischer Machbarkeit hin zur gesellschaftlichen Reflexion. DIY wurde zur Praxis der Selbstermächtigung statt zur Strategie der Marktfähigkeit.

Das Video selbst ist humorvoll und selbstironisch: Ein überzeichneter „Life Coach“ berät mich im Stil gängiger Startup-Rhetorik bei der Vermarktung meiner Idee. Am Ende übernimmt er meine Rolle – mein kreatives Ich wird symbolisch getötet. Zurück bleibt ein Hochglanz-Werbevideo: glatt, leer, satirisch.

Screenshot 1 Screenshot 2

Falls Sie mehr über meine Erkenntnisse zum DIY-Mindset erfahren möchten, lesen Sie gerne meine
Diplomarbeit

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